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Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
Matthäus 6,24-34 Die Stimmung war danach verändert. Wir bekamen einen neuen Blickwinkel. Da ist einer, der für uns sorgt, wir sind mit all den Sorgen auf dem Haufen nicht allein. Vielleicht geht es dem einen oder der anderen heute ähnlich. Mit einem Rucksack voller Probleme ist er hierhergekommen. Der Rucksack drückt die Luft ab, führt zu Rückenschmerzen und Knieproblemen. Seine Hoffnung, dass sich in der Begegnung mit Jesus Christus etwas verändert, führte ihn in den Gottesdienst. Schauen wir genauer auf diese Worte Jesu, die er im Rahmen der Bergpredigt zu den Menschen sprach, die um ihn lagern. Er wird ihre vollen Rucksäcke gesehen haben, sie standen vielleicht sogar ein wenig offen. „Schätze“ schauten raus, die Sorgen verursachten und die Gedanken fesselten. So geht diesen Worten unmittelbar die Feststellung Jesu voraus: „Niemand kann zwei Herren dienen, entweder dem Geld und Besitz oder Gott.“ Doch wie kann man diese Sorgen loswerden, sich des zweiten Herren entledigen? Die Ausführungen Jesu geben vier Hinweise, von recht unbedeutend zu lebensverändernd. Jeder Tag hat seine Last Viele unserer Gedanken kreisen nicht um heute, sondern um morgen und übermorgen. Wir denken uns mögliche Szenarien und Konsequenzen aus, wie eine Sache so oder anders ausgehen könnte. Jesus legt uns ans Herz, für heute zu sorgen und diese Sorgen Gott konkret zu nennen. Diese Begegnung heute, vor der ich Angst habe, interessiert Jesus. Der nahe Mensch, der heute operiert wird, ist Thema meiner Fürbitte. Das Auto, das heute kaputt gegangen ist, ist Gegenstand meiner Sorge. Das Kind, das heute ein Problem hat, bringe ich vor Gott und bete, dass er es mit seiner Liebe umgibt. Wenn wir unsere Sorgen bewusst auf einen Tag begrenzen, führt es zu direkten Gebeten, Handlungen und Bitten um Unterstützung. Wir können unsere Sorgen nicht abschalten, sie gehören zu unserem Menschsein dazu, aber wir können sie einzäunen. Heute ist unsere Sorge, unsere Vorsicht und unser Bedenken von richtigen Wegen und Alternativrouten wichtig. Die Sorgen nehmen uns Lebensmut esus setzt dagegen, dass unser ganzes Leben in Gottes Hand geborgen ist. Das Schlimmste, was passieren kann, ist der Tod. Er bedeutet endgültigen Abbruch. Doch weil Jesus auferstanden ist, glauben wir, dass auch der Tod nicht Endstation ist, sondern dass uns Jesus in Gottes ewiges Reich trägt. Aus dieser Perspektive lohnt es sich, die Sorgen zu betrachten. Jesus geht mit in alle Probleme, er hat Interesse an mir, dass ich nicht in diesen Problemen ertrinke. Er will mich retten. Auch wenn irgendwann mein Leben auf dieser Welt zu Ende gehen wird, bin ich doch gewiss, dass es eine Zukunft geben wird. Jesus lädt zu einer Therapiestunde in Sachen Sorgen ein: Bedenke den schlimmsten Fall, dass alles aus ist, und höre in diesem absoluten Dunkel meine Stimme: „Ich lebe, und du sollst auch leben“. (Johannes 14,19) Jesus zeigt auf die Natur um uns herum Diesen Blick wünschte Jesus wohl auch seinen Zuhörern auf dem Berg. Er animierte sie, aus ihrem Sorgenkarussel auszusteigen und aufmerksam durch die Natur zu streifen. Hier ein Spatz, dort eine Amsel, hier eine Lilie, dort das ganz normale Gras. Und für all das sorgt Gott, sollte er nicht auch für uns Menschen sorgen, die er als seine Ebenbilder erschaffen hat? Sollte er nicht alles für die tun, die mit ihm so verbunden sind, dass sie seine Handynummer haben und Tag und Nacht mit ihm reden können? Vielleicht müssen wir uns von Jesus an die Hand nehmen lassen und diesen Blick auf seine Schöpfung wieder neu geschenkt bekommen. Die PCs haben wir selbst erschaffen, die Lilie auf dem Feld nicht. Es geht um Gottes Reich Werden die Sorgen zu viel, fühlt sich das an, als habe man die Orientierung verloren, weiß den Weg nicht mehr. Wie in der Wüste läuft man Zickzacklinien und oftmals im Kreis. Beobachten wir jemand von außen, fällt uns das sofort auf, wie er immer wieder die gleichen Sorgen hin und her wälzt und den entscheidenden Schritt aus dem Hamsterrad nicht geht. Sind wir selbst betroffen, fehlt uns diese Einsicht. Wir kreisen um unseren Rucksack, der wie ein „zweiter Herr“ unsere Aufmerksamkeit bindet. Jesus sagt: „Trachtet zuerst nach Gottes Reich“. Das Reich Gottes ist in aller Orientierungslosigkeit das ausgerufene Ziel. Auf dieses Ziel hin sollen wir uns bewegen und den Sorgenrucksack liegen lassen. Das Reich Gottes steht für die Welt, wie Gott sie haben will: Friede, Vergebung, Liebe, Annahme, gegenseitige Hilfe und Vertrauen in Gottes Führung. Lassen wir uns rufen und setzen den ersten Schritt auf dieses Ziel zu, überschreiten wir eine Grenze. Nicht meine Gesetze gelten nun, sondern Gottes Gesetze. Er sagt mir zu, dass ich geliebt und gewollt bin, er stempelt meine Hand wie beim Eintritt zu einem Festival „Angenommen“. Ich sehe nun auch die Menschen um mich herum mit Gottes Augen. Ich will das Beste für sie, mache mich auf zu ihnen, bete für sie, helfe ihnen, werde initiativ, dass andere ihnen helfen können. Dadurch blitzt das Reich Gottes auf, es beginnt, sobald ich aus dem Kreisen um mich selbst aufstehe und mit Jesus zu Gott unterwegs bin. „Trachtet zuerst nach Gottes Reich“ heißt:
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. (1.Petrus 5,7) Cornelia
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