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Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
Dabei bewegte sich der Bäcker durchaus auf biblischem Grund. Er interpretierte eine Begebenheit im Leben Jesu neu für die Gegenwart. Jesus gab 5000 Menschen mit 5 Broten genug zu essen. Sie waren so begeistert von diesem Wunder, dass sie Jesus spontan zum "Brotkönig" ausrufen wollten. Jesus entzog sich der Menschenmenge und doch ließen sie nicht locker. Erst als Jesus ihnen erzählte, dass er nicht dazu da wäre, ihre Brotvorräte dauernd aufzufüllen, sondern ihr Leben mit seinem zu verbinden, verstanden sie. Und wie in der Bäckerei der Stadt wandten sich viele von ihm ab. Sie warfen das Angebot in den Papierkorb. Sie wollten mit niemand verbunden sein, sondern selbst über ihr Leben bestimmen. 12 Leute blieben von 5000 übrig. Sie waren vorher von Jesus ausgewählt worden, um mit ihm durch das Land zu ziehen und den Menschen von Gott zu erzählen, sie mit seiner Kraft in Berührung zu bringen und sie für die dauernde Lebensgemeinschaft mit Jesus zu werben. Johannes 6,67-69 Auf den Inhalt kommt es an Im Johannesevangelium werden die "Worte Jesu" sehr präzise wiedergegeben durch Kurzformeln. Jesus sagt ganz kurz und knapp: Ich bin das Brot/ Ich bin das Licht/ Ich bin der gute Hirte/ Ich bin die Tür/ Ich bin die Auferstehung/ Ich bin der Weg. Diese Überschriften bahnen uns einen sehr einfachen Zugang zu Jesus. Sie führen uns durch Alltagserfahrungen zu ihm. Ich bin das Brot: Jesus will unser Grundnahrungsmittel sein. Er möchte uns mit dem ausstatten, was wir wirklich zum Leben brauchen. Die Sehnsucht danach ist uns etwas abhanden gekommen. Wir haben doch eigentlich alles, was wir brauchen. Brot kann ruhig verschimmeln. In der Tiefkühltruhe gibt es noch welches und Kuchen haben wir da auch noch. Aber in allem Überfluss unserer Gesellschaft spüren wir einen Hunger ganz anderer Art, dass da einer ist, der uns Kraft gibt, in den vielfältigen Herausforderungen zu überleben, der uns mit Energie ausstattet, die über den Tellerrand hinausreicht, der uns aus der Erschöpfung herausreißt und uns ein Ziel aufzeigt, um weitermachen zu können. Dafür steht Jesus. Er will nicht unsere Essensvorräte vermehren, sondern unser Kraftreservoir dauerhaft füllen. Ich bin das Licht: Jesus will uns im Dunkeln Orientierung geben. Er will uns den Weg in die Zukunft beleuchten. Dabei fällt sein Licht auch auf unsere Abwege und Einbahnstraßen. Er zeigt uns Schuld und Versagen auf, ein notwendiger Schritt, um die Richtung zu ändern. Jesus gibt uns sein Licht nicht wie eine Stabtaschenlampe in die Hand, als ob wir sie ein- und ausschalten könnten, wann wir wollen. Er ist das Licht, er zeigt auf, was für uns wichtig ist zu dem Zeitpunkt, an dem es für ihn dran ist. Ich bin der gute Hirte: Vielleicht ist dieses Bild das anstößigste und für uns doch wichtigste. Wer will schon zugeben, dass er oder sie einen Aufpasser braucht? Wer sieht sich gerne als dummes Schaf auf der Weide? Viel lieber sind wir doch selbst die Aufpasser über das Leben anderer und wollen ihre Berater sein. Doch Jesus knüpft an an die Urängste des Lebens, ungeborgen zu sein, sich zu verlaufen, allein zu sein, ins Bodenlose zu fallen. Jesus will uns nicht bevormunden, aber schützen und uns Geborgenheit vermitteln: "Du bist es wert, dass ich mich um dich kümmere. Du musst nicht alles allein durchkämpfen. Du hast mich, ich liebe dich und setze alles für dich ein". Wer kann heute eine solche Botschaft nicht brauchen? Ich bin die Tür: Dies Wort ist für mich eine ganz wichtige Überleitung zu dem, was Petrus mit "Ewigem Leben" meinte. Die Tür ist noch zu. Doch Jesus weist verheißungsvoll auf sich. Wenn ich Jesus vertraue, dann ist das wie mit einer Tür, die ich öffne. Noch weiß ich nicht genau, was sich dahinter verbirgt. Noch kenne ich die Ewigkeit nur vom Hören-Sagen. Doch einmal wird sie für mich aufgehen und dahinter wartet eine neue Wirklichkeit, ein Festessen, bei dem sich die Balken biegen, ein Tischherr, der mich liebt, eine Gesellschaft, die aus Erlösten besteht. In einer Zeit, in der wir den Tod Hunderttausender betrauern, die an einem sonnigen Sonntag Morgen mitten im "Paradies" ums Leben gekommen sind, ist es angebracht, sich mit dieser Tür zu beschäftigen. Sie zu kennen und schon mit Namen an der Festtafel erwartet zu werden, macht einen großen Unterschied im Angesicht des Todes, der auch uns jeden Moment treffen kann. Von diesen Worten spricht Petrus, wenn er den Inhalt von Jesu Leben in die Wagschale wirft. Brot vom Bäcker lässt wieder hungrig werden und ist keine Einladungskarte zur himmlischen Party. Brot, das Jesus verkörpert, gibt Kraft und Licht für das Hier und Heute, schenkt Bewahrung und Geborgenheit und weist den Weg zur Ewigkeit. Die Entscheidung Wenn Sie nein sagen, dann können Sie hier abschalten. Ihre Antwort ist klar. Sie brauchen nicht weiterzulesen. Vielleicht ergibt sich eine neue Begegnung mit Jesus und ich hoffe, dass Sie dann eine andere Antwort geben können. Wenn Sie ja sagen, dann beginnt für Sie ein neuer Weg. Sie stehen auf einmal auf der anderen Seite und - bildlich gesprochen - 4988 andere stehen ihnen gegenüber, vielleicht mit dem Finger an der Stirn. Doch das muss Sie und mich nicht weiter bekümmern, denn wir brauchen ja nicht wie gebannt zurückschauen. Vor uns liegt das neue Land, das wir mit Jesus betreten können. Es wird alles darauf ankommen, mit Jesus zusammen zu bleiben und ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Sobald das geschieht, wir ihn aus den Augen verlieren, kommen wir in eine schwierige Lage. Wir sind ohne das Brot des Lebens und die 4988 schauen uns schadenfroh an, dass wir offensichtlich auf den falschen Retter gesetzt haben. Petrus ist das so gegangen, als er später, als es für die Jünger lebensbedrohlich wurde, mit Jesus zusammen gebracht zu werden, seine Zugehörigkeit zu ihm verleugnete. Da saß er wie ein Häuflein Elend. Den Weg in die Zukunft hatte er aufgegeben, aber zum alten Leben zog ihn auch nichts hin. Jesus blieb diesem gescheiterten Ja-Sager auf der Spur. Er ging ihm nach wie ein Hirte dem verlorenen Schaf. Er stellte ihm noch einmal die Entscheidungsfrage: Hast du mich lieb? Und Petrus antwortete: "Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe!" Petrus bekam eine neue Chance. Das ist für mich wichtig. Mein Ja zu Jesus ist nötig. Es geht um eine Entscheidung, die mein ganzes Leben betrifft, die kann ich nicht verschieben oder delegieren. Doch ich kann für mich selbst nicht die Hand ins Feuer legen. Ich weiß, dass es Situationen geben wird, in denen ich wie Petrus Jesus aus den Augen verlieren kann. Jesus kennt mich und geht mir gerade dann hinterher. Mein Ja bedeutet ihm so viel, dass er mich nicht ins Nichts zurückfallen lässt. Seine Zusage gilt. Wozu ich Sie heute ermutigen will, ist eine kleine Reise durch ihr Leben zu machen. Dass Sie noch einmal die Entscheidungsstationen Ihres Lebens aufsuchen, wo sie nein oder ja gesagt haben. Dass Sie dem Inhalt nachspüren, zu dem Sie ja gesagt haben und sich beschenken lassen von den ewigen Worten Jesu. Und dass Sie den Mut haben, eine neue Entscheidung zu treffen, wenn Jesus Ihnen in der Sackgasse hinterher kommt und Ihnen die Frage heute stellt "Hast du mich lieb?" Cornelia
Trick
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