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Liebe Gemeinde,
Jesus sammelte seine Jünger
und Anhänger auf einem Berg um sich herum. Er ermutigte sie: „Mit
Gottes Hilfe könnt ihr in seinem Auftrag unterwegs sein. Eure Kraftquelle
ist das Gebet. Es hat Auswirkungen auf euer Handeln. Ihr werdet lieben,
helfen, vergeben können und braucht euch nicht mehr zu sorgen.“
Matthäus 7,24-27 Ein Haus wird auf Fels gebaut. Es ist haltbar und sicher in den Stürmen und Unwettern des Lebens. Ein Haus wird auf Sand gebaut. Es ist schön anzusehen, besteht aus den gleichen Baumaterialien wie das Felshaus, aber der Untergrund ist unsicher. Beim ersten heftigen Unwetter fällt es zusammen wie ein Kartenhaus. Beide Hausbauer haben die gleiche Ausgangssituation. Jesus redet zu beiden und beide hören die gleichen Worte von ihm. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist, dass einer tut, was er hört, und der andere nicht. Heute redet Jesus nicht mehr auf einem Berg mit uns so unmittelbar wie damals. Wir hören ihn eher indirekt durch Worte und Bilder der Bibel, durch Menschen, die etwas mit ihm erlebt haben, durch besondere Situationen, in denen wir spüren, wir sind nicht allein. Je besser wir Jesus kennen, je eher hören wir sein Reden. Wir werden vertrauter mit seiner Stimme. In der Bergpredigt lehrt Jesus seine Jünger auch, wie sie beten sollen. Er nennt als idealen Ort zum Beten das stille Kämmerlein. Wo wir nichts anderes hören, von keinen anderen Stimmen abgelenkt werden, sind wir sensibler für Gottes Zuwendung. Vor ein paar Jahren besichtigten wir eine berühmte Kirche. Sie war gedrängt voller Leute. Damals hatten noch viele ein Nokia-Handy mit dem charakteristischen Nokia-Klingelton. Auch ich hatte so eines in der Tasche. Nun liefen wir in der Kirche umher, bewunderten die Deckengemälde und vielfältigen Hinweise auf Jesus als ständig der Nokia-Klingelton erklang und ich jedes Mal verwirrt in meiner Tasche nach meinem Handy suchte. Es waren aber immer die Handys der anderen, die sich an mir vorbeidrängten. Ich war so geeicht auf den Ton, dass ich ihn wahrnahm, egal wie weit weg er ertönte. Das wünsche ich mir von Gottes Stimme und Jesu Reden, dass ich so sensibel dafür werden, ihn nicht nur im Stillen Kämmerlein, sondern überall wahrzunehmen, wo Jesus mit mir Kontakt aufnehmen will. Doch man kann auch hören, ohne das Gehörte umzusetzen. Es ist dann wie die Dauerberieselung durch das Radio. Die Musik macht gute Laune, Inhalte sind nicht entscheidend, man versüßt sich nur die Autofahrt. Jesu Stimme kann leicht verkommen zu einer Wohlfühlmusik: „Jesus liebt dich“ und gut ist es. Wir sind „Jesus-taub“, so gewöhnt daran, dass er mit uns spricht, dass nichts von seinen Worten bei uns hängenbleibt. Umsetzen sollen es andere. Und schnell schreiben wir eine imaginäre Liste, warum wir auch gerade gar nichts tun können wie beim Bankschalter, als wir das Für und Wider abwogen, der alten Dame zu helfen. Wie ist das nun mit dem Hören auf Jesus und Tun? Ist Jesus das Grundrauschen in unserem Leben ohne Ansprüche und Konsequenzen? Sind wir Jesus-taub, so gewöhnt, dass er Nächstenliebe von uns will, dass wir den Nächsten vor unserer Nase übersehen? Hören wir Jesus für die anderen, dass die sich mal kümmern, wir ja schon genug mit unserem Gemeindeengagement eingespannt sind? Erstellen wir eine Liste mit Pro und Contra, und je länger wir nachdenken, je absurder erscheint uns der Impuls, als kleines Licht etwas in dieser Welt zu bewegen. Jesus gebraucht ein drastisches Beispiel. Am Umsetzen der Rede Jesu wird sich entscheiden, ob das Lebenshaus auf festen Grund oder auf Sand gebaut ist, ob das Leben vor Gott bestehen wird oder nicht. Uns wird eine großartige Chance eröffnet, etwas in dieser Welt zu bewegen und nicht nur untätig auf dem Berg sitzen zu bleiben. Sechs kurze Gedanken möchte ich dazu weitergeben.
Wagen wir uns aus dem Sessel hinaus in die Welt? Wir sind dabei nicht allein, gemeinsam tragen wir das Licht in unsere Umgebung und Jesus ist bei uns. Cornelia
Trick
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