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Liebe Gemeinde, liebe Schwestern
und Brüder,
Sicher, wir hängen
jetzt nicht alle über einer Klippe. Aber die Situation ist doch nicht
unbekannt. Da schlage ich mich mit einem Problem herum, bitte Gott, dass
er mir hilft. Und er macht mir deutlich, dass ich dieses Problem ihm überlassen
soll. Aber kann ich das? Halte ich es nicht lieber selbst fest?
Kaleb Natürlich verfiel das Volk wieder in sein altes Verhaltensmuster. Sie fingen an zu murren, riefen nach der goldenen Vergangenheit in Ägypten und wollten sogar einen Hauptmann bestimmen, der das Volk wieder zurück nach Ägypten führen sollte. Und wer die Geschichte genauer kennt, weiß, dass sie sich nach der Sklaverei in Ägypten sehnten, nicht etwa nach einem sorglosen Leben in Saus und Braus. Kaleb setzte mit Josua noch mal an, um das Volk zu ermutigen. Er war überzeugt, dass Gott ihnen das Land geben würde, ihnen gnädig sein würde. Er warnte davor, die Angst vor den Fremden größer werden zu lassen als das Vertrauen zu Gott. Das, so sagte er, wäre Abfall vom Herrn. Nun griff Gott ein. Er wollte das Volk strafen, es töten und mit Mose einen neuen Anfang machen. Doch Mose flehte Gott an, noch einmal zu vergeben, damit die umliegenden Völker sehen konnten, dass Gott stärker war, sogar stärker als ein verzagtes, mutloses Völkchen in der Wüste. Darauf ließ Gott sich ein und vergab, allerdings mit Konsequenzen. Niemand sollte lebend das Gelobte Land betreten bis auf Kaleb und Josua. 40 Jahre sollten sie durch die Wüste ziehen, für jeden Kundschafter-Tag ein Jahr, bis alle jetzt Lebenden über 20 Jahre gestorben wären, eben bis auf Kaleb und Josua. Die 10 Kundschafter, die Gott nichts zugetraut hatten ließ er durch die Pest sterben. Die ausführlich geschilderte Szene kurz vor dem Ziel beleuchtet vor allem Kaleb und sein Verhältnis zu Gott. Kaleb und seine Treue Kaleb war treu und Gott gehorsam. Er hatte den Auftrag, das Land zu erkunden und vertraute Gott. Das Volk dagegen hatte alles vergessen, was Gott schon getan hatte. Die Angst vor den Riesen verstellte den Blick für das fruchtbare Land, und man wollte lieber fliehen, als sich der Herausforderung stellen. Im Gegensatz zum Volk erinnerte sich Kaleb an Gottes Zusage, Israel in sein Land zu führen. So konnten ihn die Riesen nicht schrecken. Er sah hinter den sehr großen Menschen den noch größeren Gott, der seine Sache führen würde. Von Kaleb wird gesagt, dass er einen anderen Geist hatte. Es ist wohl der Geist Gottes, der ihn mit Gott ganz eng verband und ihm diesen Blick auf Gottes Möglichkeiten schenkte. Kaleb und sein Mut Es gibt ein Sprichwort, das sagt: Wenn du aus der Masse heraustrittst, wirst du zur Zielscheibe. Kaleb stand mit Josua allein gegen 10 Kundschafter und das ausgebrachte Volk. Ihn unterschied von den anderen sein Glaube. Sowohl die 10 als auch Kaleb und Josua sahen die Zustände im Gelobten Land. Beide nahmen die Realität wahr. Die 10 Kundschafter sahen die Riesen und verglichen sich selbst mit ihnen. Da schnitten sie selbst schlecht ab, sie fühlten sich im Verhältnis zu den großen starken Menschen wie Heuschrecken. Kaleb sah die Realität und dahinter Gott. Er war realistisch, aber gläubig realistisch. Er verglich sich nicht selbst mit den Riesen, sondern verglich Gott mit ihnen. Im Vergleich zu Gott waren die Riesen so klein, dass sie eine Mahlzeit für die Israeliten darstellten, je größer desto besser. Kaleb konnte mutig sein, weil er Gottes Auftrag gehorchte und sich sicher war, dass Gott ihn mit diesem Auftrag nicht allein lassen würde. Ich wünsche mir diesen Mut. Wir haben vor ein paar Wochen einen Kindererlebnistag vorbereitet. Vieles war im Vorfeld unklar, die Infos des Mitarbeiters, der die Leitung hatte, kamen zögerlich und spät. Eigentlich waren wir nahe daran, das Projekt abzublasen. Doch da waren einzelne Stimmen, die sprachen mit diesem Mut Kalebs. Sie sagten: Wir sollen diesen Tag durchführen, Gott will, dass wir uns um die Kinder kümmern. Wir werden es jetzt einfach so machen, wie es geht, alles Weitere ist Gottes Sache. – Wir hatten einen wunderbaren Tag mit nicht so vielen Kindern, wie wir erwartet hatten, aber als Mitarbeiter, die sich voll von Gott unterstützt wussten. Kaleb hatte den Mut, allein gegen die Masse zu stehen, es drohte ihm sogar Steinigung, hätte Gott selbst sie nicht verhindert. Diesen Mut brauchen wir, denn Gottes Willen zu tun, bedeutet nicht immer, bei der Mehrheit zu sein. Kaleb und sein Glaube Das Geheimnis von Kaleb war sein Glaube. Nach 40 Jahren Wüstenwanderung endlich in Kanaan angekommen, hätte er sich auch ein einfacheres Stück Land aussuchen können, als ein Gebirge, das von Riesen bewohnt wurde. Doch auch im stolzen Alter von 85 Jahren lebte Kaleb nach dem Motto: Je größer die Herausforderung, je größer die Möglichkeit, Gott zu erleben. So wundert es nicht, dass er mit Gottes Hilfe die Riesen dauerhaft vertreiben konnte und mit seiner Sippe auf dem Gebirge Hebron sesshaft wurde. Während der Auseinandersetzungen mit dem Volk Israel wurde Kalebs Glaube dreimal erwähnt: 4.Mose 14,8: „Ich aber folgte dem Herrn, meinem Gott, treulich.“ Kaleb redete hier von sich selbst und seiner Einschätzung des Glaubens. Er rühmte sich nicht vor anderen, sondern stellte nüchtern fest: Ich war Gott treu. Wie rede ich über meinen Glauben? Kann ich von mir sagen, dass ich Gott treu bin, auf ihn höre und nichts lieber will, als für ihn dazusein? Und kann ich wie Kaleb von Erfahrungen berichten, wie ich in Herausforderungen ganz neu Gott kennen gelernt habe und mutig wurde? 4 Mose 14,9: Mose: „Du bist dem Herrn, meinem Gott, treu gefolgt.“ Hier gab der geistliche Vater, der Vorgestzte Kalebs ein Zeugnis von Kaleb. Haben wir jemand, der zu unserem Glauben etwas sagen kann? Gibt es in unserem Leben einen geistlichen Vater, eine geistliche Mutter, die soviel von uns weiß, dass sie es beurteilen kann? Und wollen wir ihr Urteil überhaupt hören? Vielleicht wäre es mal gut, nachzufragen, was der andere von unserem Glauben hält. Vielleicht würde es uns die Augen öffnen und helfen zu wachsen. 4.Mose 14,14: „Darum
wird Kaleb Hebron bekommen, weil er dem Herrn, dem Gott Israels, treu gefolgt
ist.“
Kaleb und ein ganzes Leben Glaube Kaleb können wir über eine lange Zeit begleiten. Als er jung war, hatte er den Mut, allein dazustehen gegen die Mehrheit. Lieber wollte er tot sein, als Gottes Auftrag verraten. Lieber wollte er gesteinigt werden, als Gottes Verheißungen zu vergessen. Als Kaleb in den „besten Jahren“ war, wanderte er mit einem immer wieder schuldig gewordenen und zweifelnden, murrenden Volk 40 Jahre durch die Wüste. Er übte sich in Geduld. Gottes Zusage, dass er lebend ins Land der Verheißung kommen würde, hatte er in diesen langen, einsamen Jahren nicht vergessen. Und er blieb bei diesen Leuten, deren Blick so begrenzt war auf die eigenen Sorgen und Nöte und die einfach nicht Gottes Gegenwart erkennen konnten. Das ist bewundernswert und nachahmenswert. Wie oft denke ich, dass ich es keine Minute länger aushalte bei Leuten, die meinen Blick auf die Situation nicht teilen können. Kaleb ging mit solchen Leuten 40 Jahre solidarisch durch den Sand. Im Alter, mit 85 Jahren, zeigte Kaleb noch einmal seinen starken Glauben. Er ging aufs Gebirge, legte sich mit Riesen an und durfte Gott dabei erfahren. Wieder schaute er nicht auf sich und seine kleine Kraft, sondern auf Gottes Kraft. Kaleb und wir Psalm 139,1-3 und 23-24 Cornelia
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