Freiheit

Zwei Völker kämpfen um ihre Freiheit, um Land, um Lebensrecht. Die Geschichte des Freiheitskampfs ist lang und verwickelt. Wie diese Völker kämpfe auch ich oft um meine Freiheit. Ich sehe mein Anrecht auf Entfaltung, auf meinen eigenen Weg, auf meinen Lebensraum. Doch da sind überall Grenzen. Meine Entfaltung stößt sich an der Entfaltung anderer, mein Weg wird von Strukturen und Notwendigkeiten beschnitten, meinen Lebensraum muß ich mühsam verteidigen. Gibt es für meine Freiheitssuche einen Ausweg? Ein Satz aus dem Neuen Testament gibt mir einen ganz entscheidenden Hinweis: "Christus hat uns befreit; er will, daß wir jetzt auch frei bleiben." (Gal 5,1). Meine Freiheit hängt ab von Jesus Christus, der mich aus Gefangenschaften aller Art befreien will. Von innen heraus werden die Zäune und Barrikaden aufgebrochen. Von innen heraus bekommt mein Leben Weite und Raum. Ich lebe wie in einem neuen Magnetfeld, das von Gottes Liebe und der Kraft seines Heiligen Geistes bestimmt ist. Da werde ich von dieser Liebe festgehalten und nicht mehr von meiner unbefriedigenden Arbeitssituation, meinen kränkenden persönlichen Beziehungen, meinen Tagträumen nach dem Paradies hier und jetzt. Da ergreift mich zuerst eine tiefe Dankbarkeit: ich weiß, daß ich Tochter Gottes bin und zu ihm für alle Zeit gehöre. Und es folgt daraus eine große Stärke gegenüber allem, was mich einengen will und meiner Bestimmung widerspricht. Sicher werde ich Kompromisse eingehen, nicht gleich meine Arbeit hinwerfen, wenn wieder mal anders entschieden wurde, als ich es wollte. Sicher werde ich meine Freundin nicht vor die Tür setzen, wenn sie mich kränkt und nicht verstehen will. Aber das Magnetfeld der Liebe Gottes gibt innere Unabhängigkeit, die die Fesseln des Alltags sprengen kann.  
GleitschirmfliegerDie Freiheit in der Liebe Gottes, im Vertrauen auf Jesus und im Magnetfeld des Heiligen Geistes hat aber noch eine andere Auswirkung. Ich werde frei, meinem Bauplan zu folgen, den Gott in mich hineingelegt hat. Da stecken gewisse Fähigkeiten in mir, die ich entwickeln muß, um meiner Bestimmung gerecht zu werden. Da kommen Gaben des Geistes hinzu, die eingesetzt werden wollen zur Ehre Gottes. Da entdecke ich neue Ufer, die ich erreichen kann und die neues Land für mich bedeuten. Ich werde in dem Kraftfeld Gottes frei, ein eigener Mensch zu werden. Ich weiß mich von oben gehalten und brauche deshalb keine Angst vor meinem persönlichen Weg zu haben.  
Grenzen und Grenzziehungen sind für mich wichtig. Ich habe auch die Freiheit, nein zu sagen, wenn es nicht dran ist. Aber die Grenzen erdrücken mich nicht und nehmen mir nicht die Luft zum Atmen. Sie können meine innere Freiheit nicht beeinträchtigen und Gott nicht davon abhalten, meinen Weg mit mir zu gehen.  
Ich merke, wie ich das immer neu durchbuchstabieren muß. Morgens, wenn mich die Pflichten des Tages schon zu erschlagen drohen und abends, wenn die Probleme des Tages noch mit mir Karussell fahren. Dann brauche ich einen sicheren Ort, eine ruhige Minute und oft auch einen lieben Menschen, um mich Gottes Gegenwart zu vergewissern und mir wieder zusprechen zu lassen: Du gehörst zu Gott und lebst aus seiner Kraft. Niemand und nichts darf dich davon abbringen. Mit ihm kannst du über alle Mauern und Grenzen in die Freiheit deiner Bestimmung springen. 
Cornelia Trick


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