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Liebe Gemeinde, liebe Schwestern
und Brüder,
Solch einen Rettungsring wirft Gott uns Menschen zu, um uns aus dem Sumpf unserer Sünde zu retten, aus der Gottesferne, die uns ertrinken lässt. Aber in der Bibel steht nichts von Rettungsringen. Die Bibel berichtet stattdessen vom Bund, den Gott mit den Menschen immer wieder schließt. Es ist kein Bund wie die Ehe, wo zwei sich verpflichten füreinander da zu sein und einzustehen. Bei dem Bund, den Gott mit den Menschen schließt, verpflichtet er sich zuerst, Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen, eben die Menschen mit dem Rettungsring aus dem tödlichen Wasser zu ziehen. Ein solcher Rettungsring, den die Bibel Bund nennt, ist kein Paar Handschellen. Gott fesselt niemand an sich, so dass der keine Chance hätte, Gott wieder zu entkommen. Gottes Angebot ist freiwillig. Zwar kann man sich kaum vorstellen, dass ein Ertrinkender den Rettungsring ablehnen könnte, aber möglich ist es. Niemand wird gezwungen, sich retten zu lassen und an Gottes rettendes Ufer gezogen zu werden. Doch wer sich auf den Ring einlässt, muss es ganz tun, am besten ihn über den Kopf ziehen. Wer ihn nur mit den Händen packt, dem können leicht die Kräfte schwinden, und er geht trotz Ring unter. Wer ihn ganz über den Kopf zieht, der spürt die Kraft, mit der Gott ans Ufer zieht und wird das Ufer erreichen, auch wenn die eigene Kraft fast am Ende ist. So verhält es sich auch mit dem Bund, den Gott anbietet. Wer halbherzig ja dazu sagt, dem kann die Puste ausgehen, ihm wird es bald zu anstrengend, sich selbst an den Bund zu halten. Der verliert ihn wieder aus den Augen, bis der Bund gebrochen ist. Wer zu ihm aber aus vollem Herzen und mit ganzer Überzeugung ja sagt, der spürt Gottes Kraft, der erlebt, wie es gelingt, ein Leben in Einklang mit Gottes Willen zu leben, weil er das Gelingen dazu schenkt und in seine Richtung zieht. Durch die Bibel ziehen sich eine ganze Reihe von Rettungsversuchen:
In diese Situation hinein sprach Gott durch den Propheten Jeremia. Er ließ Jeremia den neuen Bund ankündigen: Jeremia 31,31-34 Der neue verheißene Bund unterscheidet sich von den Rettungsringen der Vergangenheit. Gott schmeißt nicht einfach einen Ring ins Wasser, sondern lässt seinen Sohn selbst in die Fluten springen, der die Ertrinkenden ergreift, um sie zu retten. Er erwartet nichts anderes, als dass die Menschen sich packen lassen, zugeben, dass sie allein untergehen und sich dankbar dem Retter anvertrauen. Sehr eindrücklich beschreibt das Prophetenwort diesen Vorgang. Gottes Wille steht nicht mehr auf Tafeln, die man erst lesen, dann verstehen und zu Herzen nehmen muss, bevor man ans Umsetzen denken kann. Nein, Gottes Wille ist direkt auf die äußere Haut des Herzens geritzt. Das Herz weiß ohne Lesen, Verstehen, Verinnerlichen, was Gott will und wie er zum Ufer lenken will. Was die Menschen auf dem Herzen haben, werden sie umsetzen, es geschieht fast von selbst. Jeder ist unmittelbar mit Gott verbunden, es braucht keine Lehrer mehr, und jeder weiß, was Gott will. Als Christen bekennen wir, dass dieser neue Bund Jesus Christus ist. Er ist die Hand, die Gott uns in den Fluten des Lebens entgegenstreckt. Er ist gestorben, um die Sünde zu besiegen, die uns das Leben nehmen will. Er ist auferstanden, um den Rettungsweg für uns frei zu machen. Sein Wille ist uns durch den Heiligen Geist aufs Herz geschrieben, so dass jeder, der sich von Jesus ergreifen lässt, wissen kann, was Jesus von ihm will. Doch gehen die Aussagen des Propheten weit über unsere Zeit hinaus. Denn obwohl Christen unmittelbar mit Jesus verbunden sind und der Heilige Geist ihnen sagt, was dran ist, brauchen sie immer wieder die Erinnerung, wer ihr Leben rettet, aus welcher Not Jesus sie retten will und dass dieser Jesus ihnen die Richtung vorgibt. Noch sind wir Christen von Sünde bedroht. Vielleicht sind wir „trockene Sünder“, schon ein Tropfen von „Leben ohne Gott“ lässt uns wieder ins alte Fahrwasser zurückfallen. Deshalb haben wir heute im Gottesdienst die Möglichkeit, Gottes Bund mit uns wieder neu zu bestätigen. Wir können uns heute neu vergewissern, dass Gott uns an der Hand hält und mit uns zum rettenden Ufer unterwegs ist. Wir können um Vergebung bitten, wo wir seine Hand ausgeschlagen haben, selbst das Ufer finden wollten und die Gefahr des tosenden Meeres unterschätzt haben. Wir können uns stärken lassen durch das Abendmahl im Vertrauen, dass Jesus uns alles schenkt, was wir brauchen, um jemals am Ufer der Ewigkeit anzukommen. Bei einem Bundeserneuerungsfest des alten israelitischen Königs Ahas, von dem 2. Chronik 15 berichtet, sind vier Elemente der Bundeserneuerung zu beobachten:
Der Bund für´s Leben, den Gott mit Jesus Christus gestiftet hat, ist unsere Rettung. Wäre schade, wir würden ihn ignorieren. Wir müssten es mit dem Leben bezahlen wie ein Ertrinkender, der weder Ring noch Hand ergreifen würde. Cornelia
Trick
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