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Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
Gott kommt zur Welt, diese Aussage ist aber nicht nur Begründung für gemütliche Nachmittage, sondern gleichzeitig Kampfansage an diese Welt und unser Leben. Um den kommenden Herrn zu empfangen, braucht es Vorbereitung. Das Schmücken des Hauses bedeutet, dass wir den kommenden Herrn bei uns erwarten, dass wir ihm durch unsere Lichterketten schon von weitem signalisieren: Wir warten auf dich und sind bereit! Persönlich bedeutet das auch einen inneren Hausputz. Wir können uns fragen: "Wie soll ich dich empfangen und wie begegnen dir?" Gibt es da noch was aufzuräumen, auszumisten, gibt es Themen, die wir bearbeiten sollten, um bereit zu sein für Jesu Ankunft? Ist alles auch in uns so geschmückt wie das Haus von außen? Im Advent bereiten wir uns ja nicht nur auf das jährlich wiederkommende Fest vor, wie es der Einzelhandel mit seinen jährlich aufgehängten Weihnachtsgirlanden und jährlich angebotenen Waren tut. Nein, wir bereiten uns nicht nur auf ein traditionelles Familienfest vor, sondern auf den wiederkommenden Herrn, der nicht als Baby, sondern als Weltenrichter erscheinen wird. Advent ist für Christen vor allem Vorbereitung auf dieses Ereignis und deshalb weniger Dekorationszeit als vielmehr Umkehr-Ruf. Adventspost bekam der Seher Johannes auf der Insel Patmos vom auferstandenen Jesus Christus. Ihm wurde mitgeteilt, wie Jesu Kommen in den letzten Tagen dieser Weltzeit aussehen könnte. Doch es war keine allgemeine Mitteilung wie ein Flugblatt, das vom Weihnachtsmann aus dem Rentierschlitten über die Erde verteilt wird, sondern eine sehr persönliche Postsache. Der Seher erhielt zuerst 7 Briefe an 7 Gemeinden in der heutigen Türkei. Diese 7 Gemeinden wurden von Jesus darüber in Kenntnis gesetzt, wie es aus Gottes Perspektive zu jener Zeit um sie stand und welche Verbesserung unbedingt dran war, um sie für Jesu Kommen fit zu machen. Die Briefe geben uns heute einen tieferen Einblick in die Kirchengeschichte der Zeit um 100 n. Chr., in die Mühen der damaligen Gemeinden, ihre Gefahren und ihren Mut. Sie schenken uns aber auch einen Blick auf uns selbst. Wir können diese Gemeindebriefe auch als Briefe an uns lesen und erkennen darin das allgemein Gültige, das für uns genauso entscheidend ist wie für die Gemeinden damals. Heute werden wir den Brief an die Gemeinde in Philadelphia genauer betrachten, eine kleine Gemeinde in einem kleinen Städtchen im westlichen Teil der heutigen Türkei. Jesus Christus adressierte diesen Brief an den Engel der Gemeinde. Ob dieser Engel die Rolle eines Mittlers zwischen himmlischem Schreiber und irdischer Empfängerin hatte oder ob es der Vorsteher der Gemeinde war, der diesen Brief als erster in die Hand bekommen sollte, ist heute nicht mehr zu entscheiden. Wichtig ist jedoch auch jetzt noch, dass dieser Engel, der den Brief der Gemeinde weitergab, nicht eigene Gedanken und Meinungen zum Besten gab, sondern nur Jesu Worte weiterleitete und so zum Botschafter des Himmels wurde. Offenbarung 3,7-13 Ich kenne euer Tun. Ich habe euch eine Tür geöffnet, die niemand zuschließen kann. Eure Kraft ist nur klein. Trotzdem habt ihr euch nach meinem Wort gerichtet und das Bekenntnis zu mir nicht widerrufen. Hört gut zu! Ich werde Menschen zu euch schicken, die zum Satan gehören. Sie werden behaupten, dass sie zum Volk Gottes gehören; aber das ist nicht wahr, sie lügen. Ich werde dafür sorgen, dass sie sich vor euch niederwerfen und euch ehren. Sie werden erkennen, dass ich euch erwählt habe und liebe. Ihr habt mein Wort beherzigt, mit dem ich euch zum Durchhalten aufrief. Darum werde ich euch in der Zeit der Versuchung bewahren, die demnächst über die ganze Erde kommen und alle Menschen auf die Probe stellen wird. Ich komme bald! Haltet fest, was ihr habt, sonst bekommen andere den Siegeskranz! Alle, die durchhalten und den Sieg erringen, werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und sie werden immer darin bleiben. Ich werde den Namen meines Gottes auf sie schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes. Diese Stadt ist das neue Jerusalem, das von meinem Gott aus dem Himmel herabkommen wird. Ich werde auch meinen eigenen neuen Namen auf sie schreiben. Wer Ohren hat, soll hören, was der Geist den Gemeinden sagt! Das Erste: Es gibt in Philadelphia nichts zu tadeln. Jesus ermahnt nicht und legt keinen Finger auf eine offene Wunde. Jesus, so können wir es diesem Gemeindebrief abspüren, will nicht immer nur kritisieren, ein schlechtes Gewissen machen und zu mehr Leistung im Reich Gottes anstacheln. Die Botschaft hier lautet klar und unmissverständlich: Es ist gut in Philadelphia, die Tür zum Himmel ist offen, die Gemeinde ist mit Jesus verbunden. Das Zweite: Dieser Brief richtet sich an die Gemeinde als Ganze. Einzelne werden nicht benannt. Ob Frau Schulze, Herr König, Otto oder Nathalie hier den gleichen Brief bekommen würden, ist damit nicht gesagt. Vielleicht wären die Einzelzeugnisse in der Gemeinde Philadelphia anders ausgefallen. Darauf kommt es offensichtlich nicht an, sondern auf die Gemeinde, dass die Gemeinschaft so lebt, dass Schwache von Starken unterstützt werden, die Bewährten die Neuen einhaken, Erwachsene die Kinder im Glauben mitnehmen, Jugendliche ihr Glaubensfeuer bei den Müden entfachen. Dieser Blick auf die Gesamtgemeinde, wie sie sich in Philadelphia am Sonntag versammelte, ist wichtiges Korrektiv für unseren Blickwinkel. Mein Leben trägt zum Gemeindeleben bei, ich bin ihr verantwortlich mit meiner Art zu leben. Und ich kann mich hinterfragen lassen, wo mein Platz ist und wo er sein sollte. Blicken wir auf den Inhalt des Gemeindebriefs, so geht es da um Schlüssel und Türen. Jesus hat die Schlüssel zum Himmel wie einst Elkakim die Schlüssel zum Tempel Davids hatte (Jesaja 22,22). Jesus hat den Himmel aufgeschlossen, das kann keine noch so vorbildliche Gemeinde selbst tun. Siehe - du hast nur eine kleine Kraft, trotzdem! So ging es ihnen schlechter als den meisten von uns, die wir unseren Alltag sehr wohl auch ohne Gott finanziell und kräftemäßig managen könnten. Es ging ihnen besser als uns, weil sie genau wussten, wer ihnen das Überleben schenkte und wer ihnen die Wege in die Zukunft ebnete. Eine Verwechslung von Gottes und eigener Kraft war bei ihnen nicht möglich. Bei uns ist diese heimtückische Verwechslung tägliche Herausforderung. Diese Christen lebten nach dem Wort Jesu. Wie sah das konkret für sie aus? Schauen wir uns Evangelium und Briefe an, die an die johannäischen Christen im Neuen Testament adressiert sind, wird schnell klar, worauf es bei ihnen ankam. Nach Jesu Wort zu leben, bedeutete ganz nah bei Jesus und in engem Kontakt des Gebets mit ihm zu stehen (Johannes 15). Es bedeutete, aus dieser Beziehung zu Jesus Früchte hervorzubringen wie ein Weinstock die Trauben heranreifen ließ. Die Früchte der Christen waren vor allem die Liebe zu den Geschwistern der Gemeinde und zu den Menschen, mit denen sie im Umfeld in Beziehung traten (Johannes 17). Spannender noch als die Frage, wie die Gemeinde damals nach Jesu Willen gelebt hatte, ist die Überlegung, wie sie es heute tun kann. Sicher, die grobe Zielrichtung ist die gleiche. Es geht darum, mit Jesus in engem Kontakt zu stehen, das Gebet zu pflegen, Liebe nach allen Seiten zu praktizieren. Doch es bedarf vielleicht doch der Bodenhaftung dieser großen Worte. Ich möchte dazu drei Faktoren nennen, die helfen können, Jesu Worte umzusetzen. Nach Jesu Worten und Willen zu leben, bedeutet
Siehe – die Bewährung Siehe - sie werden erkennen Siehe - Jesus kommt bald Jesus kommt und bringt den Kranz, auf dem alle vier Lichter brennen: Siehe - die Tür zum Himmel ist offen! Siehe - noch zieht es! Siehe - sie werden erkennen! Siehe - Jesus kommt bald! Mit diesem Adventskranz dürfen wir einziehen in seinen himmlischen Tempel. Dort werden wir mit seinem Namen geschmückt. Dort stehen wir auf sicherem Fundament ihm zugewandt, den Blick auf ihn gerichtet, der uns Sinn und Bestimmung bis in Ewigkeit gibt. Cornelia
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